Trio Soli Sono

"Deutschlands Vorzeige-Ensemble!"
WDR

"Es gibt nur wenige Flötentrios auf der Welt, und das Trio Soli Sono ist eines der besten."
Der Tagesspiegel

"…not since Debussy's Prélude à l'Après-Midi d'un Faune has the flute sounded so erotic…"
The New York Times, John Allison

 

Medusa

Musikerzählerische Performance mit Trio Soli Sono, Flöten (Pikkolo, groÜe Flöte, Altflöte, Bassflöte, Crotales) - Lotte von der Inde, Erzählerin

Die Medusa-Trilogie von Witold Szalonek nimmt einen besonderen Platz im Repertoire des Trio Soli Sono ein. Durch die langjährige Freundschaft mit dem Komponisten und die auÜermusikalischen Inspirationen, die das Ensemble aus seinem Werk schöpfen konnte, entstand eine sehr persönliche Beziehung zur Trilogie Szaloneks. Die sonoristisch geprägte und kontrapunktisch angelegte Musik stellt agogisch freie Teile streng rhythmisierten gegenüber und setzt eine hohe Virtuosität der Interpreten voraus. Der höchst emotionale sowie programmatische Inhalt der Komposition, der die wichtigsten Elemente menschlichen Daseins berührt, weckte bei den drei Flötisten das Bedürfnis, sich von der klassischen Interpretationsform zu befreien und das Werk auf mehreren künstlerischen Ebenen gleichzeitig zu präsentieren. Das Einbeziehen von Kostümierung, Bewegung und Beleuchtung erweitert die Komposition zu einer musikalisch-szenischen Darstellung und betont die Expressivität der Aufführung und die Aussagekraft des Werkes in besonderem Maße.

Gemeinsam mit der Erzählerin Lotte von der Inde entwickelte Trio Soli Sono die Medusa-Trilogie zu einer spannenden Inszenierung, in der der erzählte Mythos der Medusa spannungsvolle und poetisch anmutende Brücken zu den musikalischen Teilen spannt.

Teil I: "Poseidon und Medusa" (2001) für zwei Pikkoli, Altflöte, Bassflöte und Crotales
Medusa und Euryale wecken Poseidon, der in einer Meeresgrotte schläft. Medusa und Poseidon begegnen sich. In einem Liebestanz, der sich von zärtlicher Anmut bis hin zu orgiastischer Leidenschaft steigert, finden sie zueinander.
Teil II: "Medusas Traum von Pegasus" (2001) für Flöte und Bassflöte
Medusa träumt von Pegasus, den sie unter ihrem Herzen trägt. Er ist ein Zeugnis ihrer Liebe zu Poseidon. Medusas Träume werden von Hoffnung, Angst und Sehnsucht begleitet.
Teil III: "Haupt der Medusa" (1992) für drei Flöten
Medusa ruft ihre Gorgonen-Schwestern herbei. Sie erzählt von ihrer glücklichen Zeit, in der sie liebte und geliebt wurde, bevor sie in einem Kampf mit Perseus enthauptet wird.

Uraufführungen

I. "Poseidon e Medusa" (2001) für zwei Pikkoli, Altflöte, Bassflöte und Crotales
Uraufführung am 25.09.2001 beim 44. Warschauer Herbst
Für Trio Soli Sono komponiert und ihm gewidmet.

II. "Medusas Traum von Pegasus" (2001) für Flöte und Bassflöte
Uraufführung am 20.02.2002 beim 23. Festival Musica Polonica Nova, Breslau
Für Trio Soli Sono vom Komponisten bearbeitet.

III. "Haupt der Medusa" (1992) für drei Flöten
Uraufführung am 30.04.1994 bei den Neuen Musiktagen, Lüneburg
Für Trio Soli Sono vom Komponisten bearbeitet.

Der Mythos Medusa

In der griechischen Mythologie war Medusa, die einzige Sterbliche der drei Gorgonen, ein wunderschönes Flugwesen. Sie entbrannte in heftiger Liebe zu Poseidon und gebar ihm Pegasus. Als Medusa den Haarschönheitswettbewerb gegen Pallas Athene gewann, wurde sie von dieser aus Rache mit einem Fluch bedacht. Sie verwandelte die Gorgone in ein Schlangenkopf-Ungeheuer mit einem alle Lebewesen versteinernden Blick. Ihr Schicksal fand in einem fürchterlichen Kampf mit Perseus sein grausames Ende.

Der Komponist Witold Szalonek

Witold Szalonek, geboren 1927 bei Kattowitz, Polen, studierte Komposition bei Boleslav Wyotowicz und Nadja Boulanger. Neben der Professur an der Musikakademie Kattowitz übernahm er 1973 als Nachfolger Boris Blachers den Lehrstuhl für Komposition an der Hochschule der Künste in Berlin. Sein kompositorisches Schaffen umfasst alle Gattungen geistlicher und weltlicher Musik von Solo- über Kammermusik bis hin zu orchestralen Werken mit Solisten und Chor. Seine Kompositionen werden auf den wichtigsten Festivals für zeitgenössische Musik aufgeführt, wie Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, ISCM Weltmusiktage, Warschauer Herbst, Time of Music Viltassaan, Gulbenkian Music Festival, Inventionen Berlin, Alternativen Moskau. Witold Szalonek zählt zu den bedeutendsten polnischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er starb 2001 in Berlin.